Sylt musiziert: Von Vivaldi bis Rock

"Wir machen Musik": Die Sylter Schüler der Kreismusikschule Nordfriesland brachten mit ihrem Jahreskonzert den Kunstraum:Sylt-Quelle zum Klingen. Die Zuhörer zeigten sich begeistert.


Violinen-Talente unter sich: die Klasse von Rose Padel im Glashaus der Rantumer Sylt-Quelle. Fotos: Jakat

Rantum/Sylt (aja) - Das Interesse war groß, die Bandbreite der musikalischen Darbietungen ebenso: 60 Schüler der Sylter Musikschule nutzten die Auftrittsmöglichkeit und stellten am Samstagabend im Glashaus der Sylt-Quelle erneut ihr musikalisches Engagement und ihre künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis. Zum dritten Mal präsentierten sie dort gemeinsam ein zweistündiges, unterhaltsames und vielseitiges Konzert.

Den Programm-Ablauf moderierte Helga Ahlborn charmant und kurzweilig. Seit 1989 Schulleiterin auf Sylt, vermittelt auch sie Anfängern sowie Fortgeschrittenen im Alter von aktuell 7 bis 75 Jahren Grundlagen von Technik, Rhythmus und Harmonielehre. „Das Erfolgserlebnis ist für die Schüler heute ganz besonders wichtig“, sagte Ahlborn, die die Akustik in der Sylt-Quelle schätzt und sich bei den Inhabern und Betreibern für die kostenfreie Nutzung der dortigen Räumlichkeiten bedankte.

Lampenfieber hatte der eine oder die andere schon: Jeder Auftritt ist zugleich Ergebnis und Leistungsspiegel vieler Monate bzw. Jahre beharrlichen Übens. Ob Klassik, Jazz, Rock oder Blues – die Solo- und Ensemble-Darbietungen waren allesamt sehr stimmungsvoll. Das Instrumenten-Repertoire reichte von Alt-Blockflöte (Marie Zielinski und Karen Jessen) über Cello (Jevgeni Brill) und Querflöten (Klasse von Christine Burkard) bis zu Violinen (Klasse von Rose Padel) und zur Viola. Letztere wurde beherzt von Oskar Neumann gespielt, der an diesem Abend sein Solo-Debüt bestand. Das Streichorchester der Musikschule überzeugte das Publikum und erhielten viel Applaus.

Das kontrastreiche, musikalische Potpourris wurde von den jüngsten Tonkünstlern, einem Kinder-Geigen-Vororchester, unter der Leitung von Hans-Martin Padel eröffnet. Drei Klavier-Solisten (Maximilian King, Lisa Baber, Gregor Baber) begeisterten die Zuhörer mit ihrem ausdrucksstarken Tastenspiel und ernteten dafür viel Beifall. Ein neunköpfiges Gitarren-Ensemble stellte sich mit spanischen Tänzen vor.

Die Preisträger des diesjährigen Henner-Krogh-Wettbewerbs, die Folkband „Windfall“, feierte einen weiteren Publikums-Erfolg. „Von klein auf zur Band“, so beschrieb Ahlborn den erfolgreichen Entwicklungsgang der sieben jungen Musikerinnen. Ahlborns Auffassung nach sind „Windfall“ ein gutes Beispiel dafür, dass man „nicht allein im stillen Kämmerlein spielen sollte, sondern zusammen – und das zeitgemäß“.

Zum Schluss erfüllten Mitwirkende aus den Musical-Studios Föhr, Husum und Westerland das Glashaus mit Liedern aus „Hair“ und 68er Flower-Power-Atmosphäre. Tonsicher unterstützt wurden sie dabei von der Bluesband Greenland aus Husum.

Helga Ahlborn warb auch im Namen von Hans-Hermann Wegst, dem ehrenamtlichen Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule Sylt, um dringend benötigte neue Mitglieder. Diese seien wichtig zur Gewährleistung, dass musikalische Talente aus finanzschwachen Sylter Familien auch zukünftig die notwendige Unterstützung finden, die sie zur Ausbildung ihrer Neigungen benötigen.

Die Sylter Musikschule erfreut sich auf der Insel großer Beliebtheit bei Jung und Alt, was sich in der harmonischen Stimmung des Abends widerspiegelte.

(Erscheinungsdatum: Montag, 19.05.2003 / Sylter Rundschau)

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