Heimatverein aus "Jammertal" gerettet

Für hervorragend Vereinsarbeit wurde der C.-P.-Hansen-Preis in diesem Jahr an Horst Jacobsen verliehen. Am gestrigen Sonntag nahm der ehemalige Vorsitzende des Söl`ring Foriining die Auszeichnung im Rahmen einer offiziellen Feierstunde im Alten Kursaal in Westerland entgegen.


Charlott Jacobsen und Karen Eckert (v.l.) freuten sich gemeinsam mit C.P.-Hansen-Preisträger Horst Jacobsen. Foto: Jakat

Westerland/Sylt (aja) - Der diesjährige C.-P.-Hansen-Preis ist gestern an den Sylter Horst Jacobsen vergeben worden. Der gebürtige Westerländer und ehemalige Vorsitzende des Söl`ring Foriining habe es in zehn Jahren geschafft, den Heimatverein aus dem 1990 bestehenden wirtschaftlichen „Jammertal“ herauszuholen, sagte Carla Petersen während ihrer die Laudatio.

Der mit 1000 Euro dotierte Preis wurde Horst Jacobsen im gut gefüllten Westerländer Alten Kursaal von Karen Eckert, der ersten Vorsitzenden des Kuratoriums "C.-P.-Hansen-Preis", übergeben. Dazu gehörten neben Blumen auch eine Urkunde und eine Gedenkmünze.

Der C.-P.-Hansen-Preis wird seit 1960 jährlich verliehen und basiert auf einem gemeinsamen Beschluss aller Sylter Gemeinden. Das Ansinnen des Kuratorium ist es, mit diesem Preis die Erinnerung an den Lehrer und Forscher, Sylter Chronisten und Schriftsteller C.-P.-Hansen aus Keitum (1803-1879) zu bewahren.

Horst Jacobsen erhält die Auszeichnung für seinen erfolgreichen, ehrenamtlichen Einsatz im Söl`ring Foriining, der die kulturelle Identität der Insel, die Sprache und das Brauchtum der Sylter bewahrt und vertritt. Der gelernte Mechaniker-Meister verdiene Anerkennung für seine großartigen, langjährigen und mühevollen Verdienste, für seinen Mut und seinen Patriotismus im Kampf mit Ämtern, Juristen und einem damals riesigen Schuldenberg, hieß es in der Begründung des Kuratoriums. „Du nahmst die Zügel fest in die Hand und schafftest es, klar Schiff zu machen“, bekräftigte Carla Petersen.

Die Arbeit habe ihm viel Freude bereitet, resümierte Horst Jacobsen. Sein Dank galt der „Crew, die versucht hat die Söl`ring Foriining auf Kurs zu halten.“ Der Geeehrte betonte rückblickend auch die „angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit“ mit den Kommunen. Und er verwies auf die Errungenschaften der kleinen Sylter Vermietern, die sich in den 50er- und 60er-Jahren „aufopferten“ – „da war Sylt groß“. Er selber sei „mit Herz und Seele Sylter“, sagte Jacobsen.

Dass der Preisträger 2003 Horst Jacobsen ist, konnte nicht als überraschend eingestuft werden. Währe es nach dem Kuratorium gegangen, dann hätte man die Verdienste des 69-Jährigen schon viel früher gebührend gewürdigt. Doch der schlug den Preis bereits zwei Mal aus. Bürgervorsteherin Gerda Wimmer gratulierte und beglückwünschte Jacobsen nun im Namen der Stadt Westerland: „Sie leben diese Insel.“

Tänzerisch traditionell und musikalisch stimmungsvoll wurde der Festakt untermalt von der Trachtengruppe Söl`ring Foriining, dem Chor „Di Sölring Sjungster“, der Musikgruppe „Windfall“ und von zwei Gesangsbeiträgen von Claudia Unger, die Beate Salzig am Klavier begleitete.

(Erscheinungsdatum: Montag, 08.12.2003 / Sylter Rundschau)

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